Selbstoptimierung

Ganz ehrlich, ich finde dies ist ein ziemlich blöder Begriff.
Warum lassen wir dem Leben nicht einfach seinen Lauf und vertrauen darauf, dass es uns schon zu der besten Version von uns selbst werden lässt?

Ja, es stimmt schon, wir optimieren so einiges in unserem Leben. Unsere Bildung, die beruflichen Fähigkeiten, unsere Fuß- und Fingernägel und unsere Haare, warum dann nicht auch unsere Persönlichkeit? Eine vielleicht berechtigte Frage, doch bei denen, bei denen es nötig scheint, funktioniert es eh' nicht von Außen, oder?

Ist unsere Persönlichkeit nicht die Summe aus all dem was wir, vom Moment unserer Geburt an, vielleicht auch schon vorher, erlernen und erleben - ich denke schon. Das Leben an sich formt uns zu der Person, die wir aktuell sind. Erfahrungen, Dramen, Schmerzen, alles das, was wir im Laufe unseres Lebens erleben und erfahren, freiwillig oder unfreiwillig brennt sich in jede Zelle unseres Körpers und unseres Geistes. Bei letzterem haben wir die wenigsten Eingriffsmöglichkeiten.

Ein Trauma wird zum Beispiel in seine Einzelteile, Geräusche, Farben, Gerüche usw., zerlegt und an verschiedenen Orten in unserem Gehirn abgespeichert. Das führt u.a. zu Komplikationen bei der Verarbeitung dieses Traumas, die jedoch nötig ist, um einigermaßen gut durchs weitere Leben zu komme.PTBS ist eine Folge dieses Phänomens.

In den letzten Tagen musste ich erkennen, dass mein Geburttrauma der Grund für bestimmte Verhaltensweisen gewesen zu sein scheint. Da ich zum Zeitpunkt meiner Geburt noch keine Sprache hatte, ist es besonders kompliziert sich an so ein Erlebnis zu erinnern. Ich weiß auch nur davon, durch die Erzählungen meiner Mutter.

Es ist nicht ungewöhnlich, doch ich hatte die Nabelschnur um den Hals. Die anwesende Hebamme, hat durch eine Drehung meines Körpers dafür gesorgt, dass ich mich nicht selber erwürgte. Es kann aber durchaus sein, dass ich, beim Austreibungprozess der Geburt, eine gewisse Enge im Hals gespürt habe. Vielleicht sogar Angst hatte, Existenzangst. Diese Gefühle wurden zusammen mit dem Erlebnis der Geburt in meinen Gehirnzellen gespeichert.

Aktuell war mir aufgefallen, dass ich, wenn es heutzutage in meinem Leben um "Wachsen" ging und ich mir "neue Räume" erobern wollte, ich eine Enge im Hals spürte, die ich mir nicht erklären konnte.Diesem Gefühl wollte ich auf die Spur kommen.

In meinen Jahren der Therapie habe ich so manche Technik erlernt, die mir das ermöglichte. Und so bin ich auf den Moment meiner Geburt gekommen und mir ist klar geworden, wie sehr das Thema Angst mein Leben bestimmte.
Ich vermute, dass dieses Gefühl der Enge im Hals, das Atemnot und somit Angst auslöste, mich in der Vergangenheit oft unbewusst daran gehindert hat, mich mutig auf neuen Räume einzulassen. Diese Angst habe ich in der Vergangenheit immer verdrängt, so scheint es. Sie war da, ich habe es nur nicht gewusst, sie nicht bewusst wahrgenommen.

Als mir das alles klar wurde und auch, dass ich eigentlich nie ohne gewesen bin, wurde ich sehr traurig.

Diese aktuelle Traurigkeit konnte ich hingegen nicht verdrängen.Ich habe einfach gelernt achtsam zu sein, mir selber gegenüber. Für mich ist das eine Form der Selbstfürsorge.

Was ich jedoch nicht sofort bemerkt habe ist, dass wieder ein schwere depressive Verstimmung aufzog, die mich lähmte. Meine Selbstfürsorge ist nicht sofort angesprungen, so war ich 2 Tage lang in diesem Gefühl gefangen.
Doch dann wurde es mir bewusst und ich konnte Gegenmaßnahmen ergreifen. Ich kann mir sehr gut mit einer Kombination von bestimmten Aromaölen helfen. Diese wirken ähnlich wie ein Antidepressiva, weil sie sich an Zellen im Gehirn andoggen und dafür sorgen, dass das Seratonin von einer Zelle zur nächsten fließt.

Bei einer Depression kommt es zum Serotoninrückfluss und somit zu einem ungesunden Zustand im Gehirn.

Nachdem ich meine Duftlampe aktiviert hatte und die Aromaöle verdunsteten konnte ich zeitnah feststellen, dass diese Lähmung anfing zu verschwinden und ich wieder handlungsfähig wurde. Ich erkannte, dass ich mich an den letzten Tagen, in einer Art Katharsis befunden habe. Gewöhnlich lasse ich mich dann in ein TV-Serie fallen, diesmal war es "Downton Abby".


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