Morgen Collage

...das Radio läuft und es kommen alle paar Minuten neue Nachrichten zu den Ereignissen in Duisburg - es ist furchtbar - ich möchte nichts weiter dazu sagen - es ist mir einfach zu nahe.
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Vorher, also bevor ich das Radio anstellte, habe ich angefangen mit meinem neuen Projekt: Morgen Collage

Ich habe beschlossen jeden Morgen so eine mixed media Collage zu kreieren. Dazu werde ich Materialien verwenden, die ich vorfinde.
Wie lange ich das machen werde?
Schaun' wir mal.
Da ich mir gestern, vor dem Einschlafen, die Zines aus dem Swap wieder einmal angesehen habe, war es einfach für mich heute morgen etwas  von den vielen Goodies zu verwenden, die den Zines beigelegt waren.
Ich hatte mich ja schon mal davon zu einer Collage inspirieren lassen.

So eine Zine ist einfach eine inspirierende Sache. Ich denke auch über die nach, an der ich arbeite. "Kreativität und Selbstausdruck" wird sie heißen.
Dieses Nachdenken wird mich hoffentlich auch von meinen anderen Gedanken ablenken, denn heute Morgen wurde ich mit folgendem Bild im Kopf wach:

Ich fühle mich wie an einem Gummiband befestigt und versuche trotzdem wegzurennen, was bedeutet, ich renne immer gegen diese Spannung des Gummibandes an und in schwachen Momenten werde ich dann zurück geholt.
Vielleicht ist es so, dass ich mich damit arrangieren muss, mich nur in so einem Umkreis zu bewegen, in dem das Gummiband nicht gespannt ist?!
Was heißt das?

Vor fast 10 Jahren hatte ich, nach einem schweren, jahrelangen Mobbing, meinen Zusammenbruch und dann folgten die Erkenntnisse zu dem frühkindlichen Missbrauch, mehrerer schwere Depression Episoden und meine Anstrengungen, geheilt zu werden. Ich bin immer davon ausgegangen, dass ich wieder "gesund" werde. Im Moment sieht es für mich jedoch so aus, als wenn dieser Zustand für mich nicht zu erreichen ist - das Gummiband steht als Metapher genau dafür.
Auch ist mein Eindruck, dass ich nicht wirklich wahr haben wollte und will, wie schwer ich wirklich beschädigt worden bin.
Ich habe einfach nie aufgehört zu kämpfen und geglaubt, wenn ich mich nur richtig anstrenge, dann wird es wieder gut.
Doch nichts wird wieder gut.
Mit den Auswirkungen dessen was passiert ist muss ich einfach lernen zu leben, kann ich das?
Ich habe versucht das traumatisierende Geschehen in meine Lebensgeschichte einzuordnen, was nicht einfach ist.
Viktor Frankl's Beschreibungen haben mir u.a. dabei sehr geholfen.
Zitate: „Sinn muss gefunden werden, kann nicht erzeugt werden." oder "Es gibt nichts auf der Welt, das einen Menschen so sehr befähigte, äussere Schwierigkeiten oder innere Beschwerden zu überwinden, - als: das Bewußtsein, eine Aufgabe im Leben zu haben."
Es hilft mir sehr, mich kreativ zu betätigen, auch die Spaziergänge mit meinen zwei Hunden tun mir gut, und ich wusste nicht wie sehr sie mir gut tun würden, bevor ich sie hatte.
Doch, manchmal fehlt es mir einfach an Kraft.
Da hilft es auch nicht an mich selber zu appellieren "disziplinierter" zu sein, denn das hat damit nichts zu tun, das begreife ich so langsam.....

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