Guten Morgen!!

Ich arbeite daran, das es ein guter Morgen wird - ganz sicher.
Schlaflosigkeit ist schon lange kein Problem mehr für mich, doch letzte Nacht bin ich wieder wach geworden und aufgestanden.
Ich halte das für eine gute Entscheidung- aufzustehen meine ich - besser als sich im Bett hin und her zu wälzen. In den 6 Stunden, die ich anschließend noch geschlafen habe, hatte ich wilde Träume. Es ging wohl um Mord und Verfolgung. Dieses Thema ist immer dann in meinen Träumen, wenn es darum geht, etwas Wesentliches zu entdecken. Ich denke mal, ich bin diesem "Wesentlichen" auf der Spur - so hoffe ich.
Es hat ganz bestimmt damit zu tun, dass dieser Tag der 32. Tag in dieser Renovierungsgeschichte ist. Gerechnet hatte ich maximal mit 3 Wochen, also 21 Tagen. Und, wann ich fertig sein werde, ist noch nicht abzusehen, weil immer wieder die Handwerker ihre Arbeiten nicht beenden. Doch darauf bin ich angewiesen, dass sie ihre Arbeiten beenden.
Ich habe den Eindruck, dass ich mir diese Fehleinschätzung zum Vorwurf mache. Was selbstverständlich vollkommen unberechtigt ist. Schließlich bin ich nicht allwissend. Wie und woher hätte ich wissen können, wie lange so ein Projekt zeitlich dauert? Nie zuvor habe ich so etwas gemacht. Ich bin umgezogen, ja schon, doch niemals habe ich eine Wohnung, in der ich weiter wohne, so grundlegend renoviert. Nie zuvor stand diese Aktion in Verbindung mit einem Neubeginn in meinem Leben, also alles, was hier passiert ist in doppeltem Sinne symbolträchtig und genau darum scheint es zu gehen. Denn, wenn ich mich in diesem zeitlichen Punkt verschätzt habe, wieso denke ich,dass ich mit der Einschätzung des Ganzen richtig liege?

Ich bin den Leserinnen, die mich durch diesen Prozess solidarisch begleiten, dankbar für ihre hilfreichen Kommentare und ihren Zuspruch. Ich bin auch sicher, dass es unter den Leserinnen dieses Blogs jede Menge Schadenfreude darüber gibt, was mir gerade passiert.
Meine Saboteure und Kritiker scheinen sich dieser Schadenfreude zu bedienen und mich damit zu bombardieren, sie scheinen darin zu baden, denn genau das brauchen sie und saugen sie auf, wie die Biene den Nektar der Blumen.

Damit muss/soll nun Schluss sein. Ich will das nicht, mir selber das Leben schwer machen. Ich will nicht länger meine eigenen Saboteure nähren.Ich will handeln.

Ich habe eine Menge dafür geleistet, dass ich diesen Neuanfang machen kann. Ich habe z.B. das Geld verdient, das ich hierbei ausgebe. Und ich habe das Recht es so zu machen, wie ich will. Und, verdammt noch mal, ich habe das Recht auf Fehleinschätzungen, schließlich bin ich nur ein Mensch. Bei meiner Art von Fehleinschätzung hat kein weitere Mensch Schaden genommen, wie es der Fall wäre, wenn ein Herz- oder Gehirnchirurg so eine Fehleinschätzung machen würde. Also, wo liegt das Problem?
Es handelt sich um eine weitere Erfahrung die ich gerade mache und die in meine zukünftiges Leben einfließen wird, eine Erfahrung eben, nicht mehr und nicht weniger.
Es dauert eben so lange wie es dauert und ich lerne dabei eben all’ das, was ich lernen muss. Und ich werde spätestens im Januar, wenn ich auf diese Tage zurückblicke, nur noch einen Hauch von Stress erinnern, und mich freuen, genau so wie Eliane geschrieben hat.
Was die 3,20m lange Arbeitsplatte anbelangt, so war meine Einschätzung, sie geht durch das Treppenhaus, ja richtig – ich liege also nicht immer falsch.
Handwerker zu beschäftigen scheint eine besondere Fähigkeit oder jede Menge Geld zu bedingen, ansonsten kann es zu einem Desaster werden, das ist es, was ich gerade erlebe. Da ich nur über begrenzte finanzielle Mittel verfüge ist es zu Problemen gekommen, ja und? Macht mich das zu einem schlechten Menschen? NEIN!

Und, ich habe gerade mit so einem Baumarkt telefoniert, dort kann ich die nötigen Geräte für 10 Euro am Tag ausleihen - und, wo ist das Problem?
Ich will handeln.
Ich will die Dinge in die Hand nehmen, es selber machen.

Was steht heute auf meiner Liste? Ne' ganze Menge, ich werde brichten, wie viel ich davon geschafft habe.

Kommentare

Unknown hat gesagt…
Hallo Beate!

Du wirst es schaffen davon bin ich zutiefst überzeugt. Außerdem bist du mein Vorbild - du schaffst so viel. Und wie du richtig schreibst du bist keinem Rechenschaft schuldig. Alles dauert eben so lange es dauert. Vielleicht ist das einfach eine Verlängerung der Zeit in der du Abschied vom Alten nehmen kannst, dies betrauern und dann das Neue mit viel Freude genießen. Ich weiß schon es ist schwierig besonders wenn man ein Mensch ist der die Sachen gerne anpackt. Aus eigener "13 Jahre auf der Baustelle mit 3 Kindern wohnen"-Erfahrung kann ich nur sagen, es hat Gott sei Dank ein Ende und es ist wie beim Kinderbekommen, man vergißt die Schmerzen Gott sei Dank schnell und genießt das Schöne.

Kopf hoch, gute Besserung und alles alles Liebe und Gute
Monika
Anonym hat gesagt…
Liebe Beate,
ich verfolge nun länger schon deine Renovierungsaktion. Ich finde, du machst das ganz toll. Es gibt immer wieder Dinge, die nicht so funktionieren, wie man möchte. Ich kenne das Gefühl des Untätig seins, obwohl man lieber zupacken möchte. Ich war in diesen Situationen immer sehr frustriert. Aber du wirst sehen, wenn du fertig bist mit Allem
wirst du dich total freuen und sehr glücklich und zufrieden sein.
Als Kopf hoch, du schaffst das.
Liebe Grüße Brigitte
Anonym hat gesagt…
wenn handwerksdesaster und nicht eingehaltene terminplanungen schlechte menschen erzeugen wuerden, gaebe es nur noch solche!! mach doch deinen wert nicht immer an sowas fest! du bist eine grossartige kuenstlerin und renovierung ist einfach so. ich hatte ja nun einen vater, der mir alles gemacht hat, ich musste nur zugucken und kommentare abgeben, und auch da flogen ab und an die fetzen und ich glaube, handwerk und bauen und renovieren und sowas ist einfach wie entstehung eines universums: es geht nicht ohne urknall!!

und du hast ja nun grad den urknall im doppelten sinne, ein neues leben wird geboren in einer neuen umgebung. lass es also mal knallen, das gehoert dazu!!

es zeigt eigentlich, dass du voellig normal bist, die einzigen, die einer grandiosen fehleinschaetzung unterliegen sind die saboteure. du solltest sie in eine beule deines lenoleumbodens spritzen und platt kloppen!!
sophie philo hat gesagt…
unsere renovierung hat 3 monate gedauert, das war so auch nie geplant, aber es kamen eben immer neue ideen dazu und jetzt ist immer noch was zu tun....einfach locker bleiben.
vorwürfe musst du dir bestimmt nicht machen, lieber einen tee.

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